Neue Serie – Einblicke in die Ausstellung freie Zimmer

Bis zum 23. Juni 2019 läuft im Hugenottenhaus Kassel die neue Ausstellung freie Zimmer unter Leitung von Silvia und Lutz Freyer.

Zweimal in der Woche laden uns beide zu einem Einblick ins Hugenottenhaus ein, um uns einzelne Zimmer und somit das Gesamtkonzept der Künstler*inneninitiative näher zu bringen.

"Neue Heimat" von Maik & Dirk Löbbert
„Neue Heimat“ von Maik & Dirk Löbbert

Wir wünschen zauberhafte Erkenntnisse und können weiterhin nur sagen – bitte hingehen!

Öffnungszeiten sind immer Freitag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

Freie Zimmer im Hugenottenhaus Kassel – Gespräch mit Silvia und Lutz Freyer

Im heutigen artort.tv-Gespräch treffen wir auf die Künstlerin Silvia Freyer und den Künstler Lutz Freyer, die nach ihrem Studium der Kunst in Kassel Meisterschüler*in des 2014 verstorbenen Düsseldorfer Professors Fritz Schwegler waren. Zu Schweglers Ehren fand wenige Wochen nach dessen Tod in Kassel eine Ausstellung mit ehemaligen Schüler*innen statt. An die Ausstellung der Künstler*inneninitiative hat sich ein Jahr später „neue enden II“ im Kontorhausviertel in Hamburg angeschlossen.

Vom 3. Mai bis 23. Juni eröffnet im Hugenottenhaus Kassel die neue Ausstellung der Initiative unter Einladung weiterer Künstler*innen aus der documentastadt.

Ein Kunstwerk im Hugenottenhaus im Detail - denn es wird noch nichts verraten!
Ein Kunstwerk im Hugenottenhaus im Detail – denn es wird noch nichts verraten!

In unserem Gespräch erzählen Silvia und Lutz Freyer von ihren Ideen und dem Konzept hinter „freie Zimmer“. Abschließend formulieren Sie ihre Wünschen für das Hugenottenhaus und und geben Einblicke, wie es mit dem zur documenta 12 genutzten Haus weiter gehen kann. Wir wünschen zauberhafte Erkenntnisse und sagen: hingehen!

Öffnungszeiten sind immer Freitag bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr.

documenta 15 – press conference -Artist Direction ruangrupa from Jakarta

For the first time in history of documenta an artist collective curates the international art exhibition in Kassel. ruangrupa a ten-member team of creatives and artists from Jakarta where announced at the press conference on February the 22nd 2019. Here you can find the whole press conference. Please use the timestamps to jump to the Person of your interest. The press conference was mainly held in German language. Only Elvira Dyangani Ose and the curators from ruangrupa collective spoke in English. We wish you an interesting view.

Ade Darmawan and Farid Rakun from ruangrupa
Ade Darmawan and Farid Rakun from ruangrupa

Erstmals in der Geschichte der documenta kuratiert ein Kollektiv die internationale Kunstausstellung. ruangrupa aus Jakarta umfasst zehn Mitglieder an Kreativen und Künstlern und aus Jakarta. Auf der Pressekonferenz am 22. Februar 2019 wurden sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die erste Pressekonferenz der documenta 15 präsentierte die neue Künstlerische Leitung.
Die erste Pressekonferenz der documenta 15 präsentierte die neue Künstlerische Leitung.

Rewriting the Obelisk – Königsplatz Kassel

Die aus Seoul stammende Künstlerin Yi Dahn hat mit Freunden vergangenen Sonntag zu einer Performance auf den Königsplatz eingeladen. Unter dem Titel Rewriting the Obelisk forderte sie das Publikum auf den am Obelisken angebrachten Satz zu vervollständigen. Wir waren vor Ort und haben mit der Künstlerin und dem Publikum gesprochen. Wir wünschen spannende Erkenntnisse!

Platz des Obelisken
Platz des Obelisken

Hier der Text von der Facebook Seite zur Performance:

***English version below***

Performance von Yi Dahn: Rewriting Obelisk (Neuschreiben des Obelisken)

Der plötzliche Abbau des Obelisken auf dem Kasseler Königsplatz bedeutet eine tiefe Narbe – nicht nur für die Freiheit der politischen Sicht auf Kunstwerke, sondern auch für jeden Kampf ums Überleben als „Fremdling“ in diesem Land. Obwohl nun beschlossen wurde, dass der Obelisk schließlich doch in Kassel bleiben kann, nicht an dem Ort seiner Bestimmung wohlbemerkt, gilt es weiterhin zu hinterfragen auf welche gewaltsame Art und Weise das ortsspezifische Kunstwerk aus dem Stadtzentrum entfernt wurde.

Um diese Kritik zu inszenieren und Mitgefühl zu kultivieren, plant Yi Dahn eine Performance, bei der sie mit Kreide den Satz „I was a stranger and …“ fortlaufend wiederholt. In jeder möglichen Sprache wird der Satz auf den Asphalt rund um die Stelle geschrieben, die bis vor kurzem noch von dem Obelisk besetzt war, bis der Kasseler Königsplatz vollständig mit den Worten bedeckt ist. Dieser Akt ist als Widmung gedacht, an den Einsatz all der Personen, die im Glauben an Mitmenschlichkeit mit diesem Thema zu kämpfen haben.

Um die Performance zu vervollständigen, begrüßt die Künstlerin die Teilnahme des Publikums unterschiedlichster kultureller Hintergründe – je mehr, desto besser – denn die wahre Bedeutung der Performance liegt im Prozess selbst, der zeigt: Solidarität ist niemals vergebens und wir können wiedereinmal bestätigen, dass Vielfalt uns alle verbindet und bereichert, und uns Kraft gibt, in eine bessere Zukunft zu gehen.

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Performance by Yi Dahn: Rewriting the obelisk

The sudden dismantling of the obelisk on the Kasseler Königsplatz has left a deep scar – not only for the freedom of a political view on works of art, but also on every struggle for survival as a “stranger” in this land. Although it was decided to keep the obelisk on another place in the city afterall, still there has been left the question whether this could justify the violent way that this site-specific work has been removed from the city center.

To contemplate this matter, Yi Dahn would like to make a performance by repeatedly writing sentences starting with “I was a stranger and …” in every language possible with chalk on the ground around the place which was recently occupied by the obelisk until the Kasseler Königsplatz is completely filled. It is meant as a dedication to the effort of all people who have struggled with this issue in the faith of humanity.

To complete this performance, the artist would like to welcome the participation of an audience with various cultural backgrounds – the more the better – since the true meaning of this performance lies in the process itself as solidarity is never in vain: again we can confirm that hope always remains as long as diversity embraces and enriches one another, giving strength to continue forward into a better future.