In Erinnerung – Interview mit Werner Ruhnau „Spielraum“ Nekropole/Kassel

 

Am 06. März 2015 verstarb einen Monat vor seinem 93. Geburtstag der Architekt Werner Ruhnau. 1995 hat Ruhnau auf Initiative Harry Kramers an den Nekropolen sein eigenes Grab eingerichtet. Es trägt den Namen „Spielraum“ und hat als Vorbild das Theater und den Festspielplatz.

Werner Ruhnau am 20. April 2013 in Kassel
Werner Ruhnau am 20. April 2013 in Kassel

Wir trafen Ruhnau 2013 bei seinem Tanz zur „Begrüßung des Frühlings“ an den Nekropolen. Für das Sepulkralmuseum zeichneten wir den Tanz auf und Ruhnau stand Stephan Haberzettl kurz Rede und Antwort. Das Interview wurde nie veröffentlicht, weil die Tonstörungen durch ein Sendesignal zu umfangreich waren. Heute, wenige Tage nach dem Tod Ruhnaus wollen wir diese Einschränkung unberücksichtigt lassen und wünschen interessante Einblicke!

Die Beisetzung Ruhnaus an den Nekropolen steht noch aus.

Zur Unterstützung einer Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur in Kassel 2013, wurde der Tanz – „Begrüßung des Frühlings“ an Werner Ruhnaus Grabstätte „Spielraum“ aufgezeichnet. Der Zusammenschnitt ist Teil der Ausstellung „Tanz & Tod“, die bis 08. September 2013 zu sehen war.

Ablauf: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tanzes, starten an gegenüber liegenden Toren. Sie gehen aufeinander zu, begrüßen sich wertschätzend und verlassen an den seitlich gelegenen beiden Toren den Spielraum um zum Totengott Hardes zu gelangen. Dort werden sie mit einem Schnaps willkommen geheißen. Nachdem alle diese Formation beschritten haben, gibt es zum Abschluss einen gemeinsamen Kreistanz.

Ruhnau wünscht sich, dass auch seine Grabstätte als Ort für Feste und Spiele genutzt wird.

 

ART IN ENERGY überreicht Spende für Solarprojekt in Äthiopien

Zum Abschluss der internationalen Kunstausstellung ART IN ENERGY erhielt der Sahay Solarverein Afrika e.V. eine großzügige Spende zum Ausbau der Solarenergie in Äthiopien.

Im vergangenen November war Ausstellungseröffnung von ART IN ENERGY im Kunsttempel in Kassel. 24 internationale Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich mit ihren Arbeiten zum Thema Neue Energie. Nach dem Kunsttempel wanderte die Ausstellung in die Breitscheidstraße in Kassel – dem Firmensitz von CUBE Engineering, dem Hauptförderer der Kunstausstellung. Bis diesen Mittwoch waren die Exponate dort für die Öffentlichkeit zu sehen.

Zum krönenden Abschluss überreichten der Geschäftsführer von CUBE Engineering Stefan Chun und Kurator Stephan Haberzettl dem zweiten Vorsitzenden des Solarvereins Guluma Megersa eine Spende von 1.300 Euro: „Wir arbeiten gerade an einer Solarstromversorgung für eine Schule im Süden Äthiopiens. Diese Schule befindet sich Abseits der Elektrifizierungsmaßnahmen des Staates und kann durch unsere Solarmodule bald eigene Energie ernten. Dafür ist die heutige Unterstützung eine große Hilfe. Zudem freuen wir uns, dass über ART IN ENERGY unser Verein stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist!“, so Megersa euphorisch.

Große Freude bei der Überreichung der Spende aus der Kunstausstellung ART IN ENERGY (v.l.n.r. Stefan Chun (Geschäftsführer CUBE Engineering), Guluma Megersa (Sahay Solarverein Afrika e.V.) und Kurator Stephan Haberzettl)
Große Freude bei der Überreichung der Spende aus der Kunstausstellung ART IN ENERGY (v.l.n.r. Stefan Chun (Geschäftsführer CUBE Engineering), Guluma Megersa (Sahay Solarverein Afrika e.V.) und Kurator Stephan Haberzettl)

Für CUBE-Chef Stefan Chun ist das Engagement für solche Projekte nur konsequent: „Wir arbeiten hier tagtäglich an der Umsetzung der Energiewende. Da ist es wichtig die Gesellschaft auch in den anderen Bereichen für das Thema Erneuerbare Energien zu sensibilisieren. Wenn das wie bei ART IN ENERGY über Kunst passiert, dann treffen wir als Firma mit Hauptsitz in der documentastadt auch den Zeitgeist kultureller Verantwortung.“

Filmemacher und artort.tv-Chef Stephan Haberzettl – gemeinsam mit Künstler Zaki Al-Maboren als Kurator verantwortlich, arbeitet nach dem erfolgreichen Abschluss von ART IN ENERGY bereits an der diesjährigen Umsetzungsidee: „2013 werden entscheidende Weichenstellungen für die Energiewende fallen. Da ist es nur folgerichtig Arbeiten internationaler Künstlerinnen und Künstler zum Thema Erneuerbare Energien im Öffentlichen Raum zur Diskussion zu stellen. Kunst hat sich einzumischen und Kassel bietet hier den idealen Standort – Ort von Kunst und Neuer Energie“.

Für ART IN ENERGY 2013 werden noch Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht. Kontakt findet sich über den Kulturkanal artort.tv. Interessenten an einem Katalog von ART IN ENERGY können sich weiterhin an CUBE Engineering oder an artort.tv wenden.

documenta 13 Rückblick – Geoffrey Farmer

artort.tv documenta 13 – Geoffrey Farmer from clipmedia Film on Vimeo.

Die Neue Galerie ist unser heutiges Ziel beim documenta 13 Rückblick. Nach der d12 wurde sie über drei Jahre hinweg komplett saniert, um der Kunst der Moderne und vor allem den documenta Arbeiten adäquaten Freiraum zu bieten. Einer der spektakulären Freiräume ist der Gang hin zur Karlsruhe im Ersten Stock. Er wird für Ausstellungen bislang nicht genutzt – zur documenta 13 fand jedoch dort die Arbeit des Kanadiers Geoffrey Farmer ‚ Leaves of Grass‘ für 100 Tage ein perfektes zu Hause. artort.tv war vor Ort, um die Besucherinnen und Besucher mit ihren Gefühlen und Meinungen zu diesem recht aufwendig erscheinenden Kunstwerk zu befragen.

Beeindruckende Installation in der Neuen Galerie - Farmer Leaves of Grass
Beeindruckende Installation in der Neuen Galerie - Farmer's Leaves of Grass

Und was schreibt die documenta im Internet über Farmer?

Drum sollte ich nach der Rückkehr, oder, lang, darum lang, in anderen Sphären, den Gesang von Verbündeten weiterführen, (Aufgehende Erdmasse, Bäume, Winde, stürmische Wellen,) Immer mit einem zufriedenen Lächeln kann ich weitermachen, immer und immer doch im Besitz der Verse – so, lege ich sie, zuerst, hier und jetzt, als Zeichnung für Seele und Körper, neben meinen Namen.

Aha!

And in English:

That should I after return, Or, long, long hence, in other spheres, There to some group of mates the chants resuming, (Tallying Earth’s soil, trees, winds, tumultuous waves,) Ever with pleas’d smile I may keep on, Ever and ever yet the verses owning—as, first, I here and now, Signing for Soul and Body, set to them my name.

Rückblick documenta 13 – István Csákány

artort.tv documenta 13 – István Csákány from clipmedia Film on Vimeo.

Beim heutigen documenta 13 Rückblick besuchen wir einmal mehr den Nordflügel im Kulturbahnhof. In einem Teil der alten Umschlaghallen der ehemaligen Güterabfertigung des Kasseler Hauptbahnhofs steht die Arbeit des Rumänen István Csákány. Ein detailgetreuer Nachbau einer Näherei hat Csákány mit seinen Helfern aus Holz gefertigt. Die Besucherinnen und Besucher werden von dieser perfektionistischen Arbeit in den Bann gezogen und wir haben wieder artig nachgehakt. 

Unmittelbar und direkt am Tatort Kunst ist artort.tv
Unmittelbar und direkt am Tatort Kunst ist artort.tv

Und was schreibt die documenta über Csákány:

István Csákány, 1978 in Sepsiszentgyörgy, Rumänien, geboren, lebt in Budapest, wo er an der Hungarian Academy of Fine Arts studiert hat. Seine Arbeiten waren in Einzelausstellung im Kasárne Kulturpark, Košice (2012), und bei Gruppenausstellungen im Ludwig Museum, Budapest (2010), sowie bei der Prague Biennale (2007) zu sehen. 2010 erhielt er den AICA Prize für das beste Kunstwerk. Seine Arbeiten sind in den Sammlungen des Ludwig Museums, Budapest, und des MUDAM Luxemburg vertreten.

In English:

István Csákány, born in 1978 in Sepsiszentgyörgy, Romania, lives in Budapest and studied at the Hungarian Academy of Fine Arts, Budapest. His work has been shown at Kasárne Kulturpark, Košice (2010), and in group exhibitions at the Ludwig Museum, Budapest (2010), and the Prague Biennale (2007). In 2010, he won the AICA Prize for the best artwork. His works are in the collections of the Ludwig Museum, Budapest, and MUDAM Luxembourg.

Wir wünschen interessante Erkenntnisse!